am 23. Juni

Wäldlesfest

Festbuch

100 Jahre MGV

Fahnenweihe 1976

OBERDERDINGEN-FLEHINGEN. Das Fest der Fahnenweihe des Männergesangvereins „Einigkeit“ Flehingen wurde am Sonntagvormittag mit dem ökumenischen  Gottesdienst fortgesetzt und fand hier in der Schloßgartenhalle einen weiteren Höhepunkt. Nach dem Chor „Herr, Deine Güte“, vorgetragen vom MGV „Einigkeit“ Flehingen begrüßte Pfarrer Seiberlich die Festgäste und Gottesdienstteilnehmer. In seinen Worten über den Sinn der Fahne stellte er besonders das gemeinsame Wollen heraus. Der Wunsch, den Segen Gottes zu erbitten, solle mit diesem Gottesdienst deutlich werden.

 

Danach folgte der Chorsatz „Erhaben, oh Herr“, gesungen vom gemischten Chor aus Böchingen. Dekan Feil betonte mit Worten aus der Heiligen Schrift das Verbindende. Der Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ leitete über zur Ansprache von Dekan Feil. Er dankte der Vereinsführung für die Eröffnung des Festtages mit diesem ökumenischen Gottesdienst. Damit werde zugleich ein Zeichen für den Weg gesetzt, den die neue Fahne beschreiten soll. Der gemeinsame Gottesdienst bedeute aber auch, daß man gewillt sei, alles Tun unter die Obhut des Herrn zu stellen. Mit einem Zitat von Schiller über die Unrast und die Hoffnung der Menschen auf bessere Zeiten verband er die Frage, wie man diesem Streben zum Erfolg verhelfen kann und ob man bereit sei, sich dem Willen Gottes zu unterwerfen. Danach sang der Chor aus Böchingen „Singet dem Herrn“.

Nach der Fürbitte von Pfarrer Seiberlich folgte das gemeinsame Segensgebet über die neue Fahne: Mit dem Chor „Danke“ und dem Segen der Geistlichen beschloß der Choral „Großer Gott, wir loben dich“ den ökumenischen Gottesdienst.

Das Vormittagsprogramm wurde von dem Freundschaftssingen der Nachbarvereine geprägt. Es wechselten sich ab die Chöre aus Bahnbrücken (Dalmatinische Barkarole, Musik erfüllt die Welt), Landshausen (Hymne an das Lied, Sei gegrüßt mein Heimatland), Gochsheim (Im grünen Wald, Rosemarie), Zaisenhausen (Hemikeln, Der Schäfer), Oberöwisheim (Liebe, göttliche Harmonie, Leb wohl), Mühlbach (Sonntag ist’s, Frohe Wanderschaft), Sängerbund Sulzfeld (Die Birke, Ein kleiner Blumenstrauß) und Oberderdingen (Sehnsucht nach Virginia, Lieb Heimatland ade). Sänger aus allen Chören beteiligten sich anschließend an einem Massenchor mit „Wir sind die Könige der Welt“ und „Land, wir kommen und wir gehen“. Als Lohn der Mühen und zur Erinnerung erhielt jeder Gastverein einen Wappenteller, verbunden mit Dankesworten des 1. Vorsitzenden des MGV Einigkeit, Bertold Augenstein. Der Vorsitzende des Oberderdinger Gesangvereins gratulierte im Namen der Gäste zur Fahnenweihe.

Der Nachmittag stand im Zeichen der Unterhaltung mit zwei parallelen Programmen. Im Festzelt eröffnete der Kinderchor aus Menzingen, später gemeinsam mit dem Kinderchor aus Bauerbach, das Programm. Besonders die Ausschnitte der Reisekantate von Kühn begeisterten das Publikum. Bei dieser Gelegenheit kündigte Bertold Augenstein an, daß man auch in Flehingen einen Kinderchor gründen will.

Die Chöre aus Bauerbach und Menzingen setzten das Programm fort. Hier gefiel ausgezeichnet der gemeinsame Klangkörper mit den Kinderchören. Begeisterung rief auch der disziplinierte Vortrag des Gesangvereins aus Elsenz hervor mit „Musik erfüllt die Welt“ und „Lobet den Herren“. Den Abschluß dieses Chores bildete das Lied „Rebenland“.

Der späte Nachmittag galt dem Abschied der Gäste aus Böchingen. Musikalisch erfolgte dies mit Vorträgen des gemischten Chores. Bertold Augenstein verabschiedete mit herzlichen Worten die Gäste. Vorstand Metzger aus Böchingen sagte Dank für die Gastfreundschaft.

Der Nachmittag schloß mit dem Dank von Bertold Augenstein an die Feuerwehrkapelle Flehingen. Er dankte aber auch den Festdamen, die alle Darbietungen „als anmutige Zierde verschönten und wahrhaft Standfestigkeit bewiesen“. Der Abend gehörte der Tanzmusik. Zu flotten Weisen der Feuerwehrkapelle Flehingen unter der bewährten Stabführung von Ewald Lingenfelser war ausgiebig Gelegenheit zum Tanz. HN

Festdamen v.l.: Sybille Schnauffer, Elke ingenfelser (verh. Knab), Birgit Ebert (verh. Obhof), Rita Sauer (verh. Meißner), Anette Hirsch (verh. Zimmermann), Silke Hirsch, Ulrike  Augenstein (verh. Baganz) begleitet von Gerhard Obhof

 

Übergabe der neuen Vereinsfahne am Sonntag, 13. Juni 1976, durch die Festdamen mit folgenden Worten:

 

„Wir übergeben den Sängern die neue Fahne unter dem Motto:

Rein im Sang - treu im Wort - froh im Herzen ... immerfort!

Die neue Fahne möge Symbol der Einigkeit sein. Sie möge den Gemeinschaftswillen darstellen und tragen. Sie möge die Sänger und Mitglieder begleiten in frohen Stunden, bei festlicher Hochstimmung, aber auch in Stunden des Abschieds und der Trauer. Sie möge als Sammelpunkt Aufforderung bleiben, volkstümliche und musische Werte zu pflegen und weiterzutragen. Sie möge in ihrer geschichtlichen Epoche mahnen, zur Harmonie im Verein, zum guten menschlichen Zusammenleben in unserer Gemeinde, zur Einigkeit, zum Recht und zur Freiheit in unserem Vaterland und zum Frieden in der Welt. Lasst uns in diesen Festtagen auch so recht den Singspruch der neuen Fahne bedenken und dessen hohen Wertgehalt erkennen:

Rein im Sang - treu im Wort - froh im Herzen ... immerfort!“

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